Sowohl im Marketing, als auch in allen anderen Unternehmensfunktionen, ist es bekannt, dass schon ein einfacher Plan die Erfolgsaussichten deutlich maximieren kann. Doch genau diese Planung wird bei dem Thema Content Marketing häufig vernachlässigt. Bevor Sie also Hals über Kopf in einen neuen Marketingbereich stürzen, sollten Sie sich die Zeit nehmen und eine Content Strategie und einen Contentplan erstellen.
Ein Contentplan – oder auch Redaktionsplan genannt – hilft Ihnen nicht nur dabei, den Überblick zu behalten, sondern bietet Ihnen auch die Möglichkeit, Ihre Ergebnisse auswerten zu können.
Brauchen Sie überhaupt einen Contentplan?
Die einfache Antwort: Ja, Sie brauchen einen Contentplan. Stellt sich nur noch die Frage nach dem warum. Bei Ihrer Content Marketing Strategie ist es genau wie in allen anderen Lebenslagen. Wenn Sie einfach drauf loslegen, ohne zu wissen was Sie machen wollen und was Sie erreichen wollen, verlieren Sie schnell den Überblick. Sie werden zwar Content erstellen, und dieser kann auch qualitativ sehr hochwertig sein. Doch wahrscheinlich werden Sie dabei Ihr Potenzial nicht komplett ausschöpfen.
Genau dort kommt ein Contentplan wie der Retter in der Not. Ein solcher Plan ermöglicht es Ihnen, einfach aber effektiv Ihre Vorhaben im Vorfeld zu planen und zu konzeptionieren. So können Sie auch Struktur in Ihren Plan bringen und beispielsweise die Themen untereinander verknüpfen, um so noch mehr Mehrwert für Ihre Leser zu schaffen.
Ein besonders wirkungsvolle Element eines Contentplans ist eine Deadline. Eine Aufgabe, der keine feste Deadline zugeordnet wurde, wird schnell als unwichtig abgestempelt und unter Umständen vergessen. Wurde eine Aufgabe jedoch mit einer solchen Deadline versehen, so wird diese in der Regel auch erledigt, weil sie direkt “wichtiger” erscheint. Mit dieser einfachen Änderung wird auf Dauer eine gewisse Routine in Ihren Ablauf Content zu veröffentlichen und auch eine gewisse Regelmäßigkeit in Ihren Blog. Dass besagte Regelmäßigkeit wichtig ist, haben wir bereits in einem unserer vergangenen Beiträge diskutiert.

Was gehört in einen Contentplan?
Welche genauen Elemente in Ihren Contentplan gehören, ist natürlich spezifisch für Ihren Anwendungsbereich und wird in jedem Unternehmen ein wenig anders aussehen. In einem einfachen Redaktionsplan sollten jedoch in der Regel die folgenden Punkte auftauchen:
- Das geplante Veröffentlichungsdatum
- Der verantwortliche Mitarbeiter
- Das Abgabedatum
- Das gewünschte Format (Blogartikel, LinkedIn Post, Whitepaper etc.)
- Das Fokus-Keyword (kann mittels Keyword-Analyse ermittelt werden)
- Der aktuelle Status eines Projekts
In einem etwas komplexeren und detaillierten Plan können auch folgende Punkte enthalten sein:
- Eine Zielsetzung der jeweiligen Kampagne
- Den für die Veröffentlichung verantwortlichen Mitarbeiter
- Angaben zur Zielgruppe des Contents
- KPIs zu bereits bestehenden Projekten
Ein separates Brainstorming-Dokument kann Ihren Contentplan sogar noch verbessern, und Mitarbeitern es gleichzeitig erlauben, ihre Ideen einzubringen.
Aufmerksame Leser haben nun gemerkt, dass das Wichtigste noch fehlt – und zwar ein Thema, beziehungsweise eine thematische Ausrichtung.
Die passenden Inhalte finden
Mit verschiedenen Formaten lassen sich auch verschiedene Ziele verfolgen. So kann ein Blogbeitrag beispielsweise eine Expertenmeinung kundtun oder ein besonders aktuelles Thema behandeln. Ein LinkedIn Beitrag auf der anderen Seite kann deutlich mehr Ziele erfüllen, unter Anderem Unternehmensinhalte oder auch persönliche Inhalte. Essentiell ist es in jedem Fall folgendes: Die inhaltlichen Ausrichtungen sollten zu den Ziele passen, die Sie verfolgen wollen.
Aktuelle Inhalte
Inhalte, die Neuigkeiten innerhalb Ihrer Branche behandeln. Wichtig ist es hier, dass Sie schnell auf Trends reagieren und die News verkünden. Wenn Sie Ihre Inhalte erst Tage später teilen, und Ihre Konkurrenz schon lange reagiert hat, wird Ihrem Post keine Beachtung geschenkt und Sie haben eine wertvolle Gelegenheit verpasst.
Schreiten Veränderungen oder Entwicklungen in Ihrer Branche vergleichsweise langsam voran, so bleibt Ihnen natürlich mehr Zeit für einen solchen Beitrag.
Unternehmensinhalte
Dies ist Content, der sich ausschließlich auf Ihr Unternehmen bezieht. Ihnen bleibt dabei sehr viel Gestaltungsspielraum, da es hier kein richtigen und auch keinen falschen Ansatz gibt. Sie können beispielsweise Ihre Mitarbeiter vorstellen, Ihre Arbeitsmethoden vorstellen oder auch unternehmensbezogene Neuigkeiten teilen.

Persönliche Inhalte
Diese Inhalte drehen sich allein um Sie, oder einen bestimmten Mitarbeiter. Es ist zu empfehlen, solche Inhalte eher von Ihrem persönlichen Profil aus zu posten als von Ihrem Unternehmensauftritt, aber die Entscheidung liegt natürlich in Ihrer Hand.
Die Vorteile, persönliche Inhalte zu posten, haben wir in einem unserer vergangenen Beiträge ausführlich behandelt, diesen können Sie hier lesen.
Meinungsbasierte Inhalte
Sie dürfen Ihre Meinung natürlich teilen. Im Vorfeld sollte Ihnen auch bewusst sein, dass ein solcher Inhalt viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann. Das ist positiv, wenn Sie Ihre persönliche Marke oder Ihr Image ausbauen und prägen wollen.
Sie sollten darauf achten, dass der geteilte Inhalt nachweislich einer Person zugeordnet werden kann, und dass die Meinung klar und deutlich geäußert wird.
Herzensangelegenheiten
Inhalte, die Ihnen persönlich sehr wichtig sind. Werden diese Inhalte von einer Unternehmensseite geteilt, sollten diese auch branchenbezogen sein, da diese sonst nicht sehr relevant sind. Posten Sie die Inhalte jedoch von Ihrem persönlichen Profil, so ist es weniger wichtig, dass das Thema zu Ihrer Branche passt.
Manche Dinge müssen einfach mal angesprochen werden, vor allem wenn es Ihnen wirklich wichtig ist. Solche Posts helfen natürlich auch Ihrer Imagebildung.
Evergreens
Als Evergreen bezeichnet man Inhalte, die auf lange Sicht ihre Relevanz behalten und immer gesucht werden. Ein Beispiel wäre unser jährliches Update bezüglich des LinkedIn Algorithmus.
Sales Content
Das sind Inhalte mit dem klaren Ziel, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu verkaufen. Diese können zum Beispiel erklären, wie Sie mit einem Produkt ganz problemlos Ihre Herausforderungen gemeistert haben.
Finden Sie ungenutztes Potenzial
Ein Contentplan hilft Ihnen nicht nur dabei, Ihre Content Marketing Strategie zu organisieren und zu strukturieren. Ein solcher Plan verschafft Ihnen auch einen Überblick über Ihre Themenbreite. So können Sie identifizieren, ob Sie alle relevanten Themen abdecken, oder ob Ihnen wichtige Themen fehlen.
Mit einem gepflegten Contentplan können Sie bereits im Vorfeld so planen, dass sich Ihr Content logisch ergänzt und Sie an vorherige Beiträge anknüpfen können. Dies macht Ihren Content nicht nur spannender und interessanter für Ihre Leser, sondern kann auch Ihre Webseiten-Leistung verbessern. Auf letzteren Punkt sind wir in einem vorherigen Beitrag genauer eingegangen, welchen Sie hier lesen können.
Einen weiteren Vorteil bietet der Redaktionsplan noch, da dieser die Themenfindung sehr erleichtern kann. Diese ist für viele Content-Marketer eine große Herausforderung.
Jedoch kann man mit vielen vorgeplanten Aufgaben und Ideen weitere noch offene Möglichkeiten sehen. Steht im Unternehmen beispielsweise ein Wechsel bevor, können Sie im Vorfeld oder Nachgang einen Blogartikel dazu verfassen und beispielsweise über Herausforderungen und die gefundenen Lösungen berichten.
Ihr Contentplan zeigt auch auf, wenn es für Ihre Branche oder Ihr Unternehmen etwaige Veranstaltungen gibt und gibt Ihnen so die Möglichkeit, Content als Vorbereitung und als Nachbereitung dieses Events zu erstellen.
Nicht vorherzusehen sind natürlich aktuelle Themen, daher sollte ein Plan eine gewisse Flexibilität erlauben.
Wie messen Sie den Erfolg mit einem Contentplan?
Haben Sie erfolgreich einen Contentplan erstellt und in Ihrem Unternehmen etabliert, so ist die logische Konsequenz, dass Sie auswerten, wie es für Sie funktioniert. Eine solche Evaluation sollte in regelmäßigen Intervallen geschehen, beispielsweise einmal je Quartal. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Sie erkennen werden, dass Sie ein zuverlässiges Tool gefunden haben, Ihre Content Marketing Strategie zu evaluieren. Folgende Frage sollten Sie sich bei einer Evaluierung stellen:
- Fokussieren wir uns zu stark auf bestimmte Themen, oder vernachlässigen wir welche?
- Sollten gewisse Themen eine wichtigere Rolle einnehmen?
- Wie gut kennen wir unsere Zielgruppe, bzw. unsere Leser? Und in welchem Umfang kennen wir deren Bedürfnisse, Wünsche und Ziele?
- Erreichen wir mit unserem Content die von uns definierten KPIs? Und sind diese realistisch?
Wie erstellt man einen Contentplan?
Die Frage auf die Sie gewartet haben – wie erstelle ich nun einen Contentplan?
Wenn man einen sehr einfachen Plan aufstellen möchte, reicht wahrscheinlich schon ein Flipchart, Klebezettel und ein paar Stifte. Wollen Sie allerding einen einfachen digitalisierten Plan aufstellen, so können Sie auf eine Excel Tabelle zurückgreifen. Eine solche Tabelle ist ein sehr einfacher und schneller Weg, einen Contentplan zu erstellen. Auch intern haben wir lange auf eine Excel Tabelle zurückgegriffen. Dies wurde nur mit einem ständig wachsenden Team eine immer größer werdende Herausforderung.
Die wohl effizienteste Methode ist ein Projektmanagement-Tool. Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Optionen, aus denen Sie frei wählen können. Brauchen Sie Hilfe bei der Entscheidung, so finden Sie hier einen Vergleich von verschiedenen Software Lösungen.
Intern nutzen wir derzeit das Tool monday.com. Dieses Tool lässt sich sogar auf verschiedene Branchen anpassen und ist deshalb ein echter Alleskönner.
Jetzt sind Sie an der Reihe! Nehmen Sie sich die Zeit und erstellen Sie einen Contentplan für Ihr Unternehmen. Hier können Sie sich eine kostenlose Excel-Vorlage herunterladen, um gleich mit der Content Planung zu starten!